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Anandanamid (AEA), ein Buddha-Neurotransmiter?


Dass es körpereigene Opioide, sogenannte Endorphine gibt, ist Ihnen wahrscheinlich bekannt. Deshalb ist es vielleicht wenig verwunderlich, dass auch andere psychoaktive Stoffe, sprich Drogen, ihre körpereigenen Entsprechungen haben. Das gilt auch für die wohl verbreitetste (noch? Illegale) Droge hierzulande und wohl auch weltweit, Haschisch genannt oder auch Marihuana, Weed, Bhang, Charas, Pot, Dope, Ganja, Hanf, Weed, Blow, Gras… oder, etwas wissenschaftlicher ausgedrückt, Cannabis. Der psychoaktive Wirkstoff dieser Droge ist THC, Tetrahydrocannabinol.


Vollständig legalisiert ist Cannabis in Kanada und Uruguay sowie in einzelnen Bundesstaaten und Überseegebieten der USA. Viele andere Länder haben Cannabis weitgehend entkriminalisiert, zum Teil auch solche, in denen Besitz und Konsum bisher mit hohen Strafen belegt waren (zum Beispiel Thailand).


In der Schweiz wurde das Verbot von Cannabis zu medizinischen Zwecken im August 2022 aufgehoben. Bei bestimmten Erkrankungen, wie Multipler Sklerose oder chronischen Schmerzen, können Ärztinnen und Ärzte den Betroffenen Cannabis-Arzneimittel verschreiben. Zudem laufen seit Kurzem mehrere Pilotprojekte zur Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken. Cannabis-Produkte mit weniger als einem Prozent des Wirkstoffes Tetrahydrocannabinol (THC) unterliegen in der Schweiz nicht dem Betäubungsmittelgesetz und sind frei käuflich.


Vielfältige Wirkungen


Wie wirken die Stoffe, die Cannabis enthalten sind? Die berauschende Wirkung der Pflanze beruht vor allem auf den in ihr enthaltenen Cannabinoiden, besonders auf THC, das eine starke psychoaktive (psychotrope) Wirkung besitzt – und daher Einfluss auf das zentrale Nervensystem und auf die Psyche nimmt. Die Wirkung ist nicht gänzlich vorhersehbar. Sie ist unter anderem abhängig von der Art der Verwendung. Diese kann unterschiedlich erfolgen. Bekannt ist beispielsweise das Rauchen vor allem in Form eines Joints.


Die Wirkungen von THC sind vielfältig und werden von den Konsumierenden unterschiedlich erlebt.

Zu den positiv erlebten Wirkungen zählen Euphorie, Gelassenheit, Entspanntheitsgefühl, Gefühl von Leichtigkeit. Die Sinnlichkeit wird gesteigert, das assoziative Denken aktiviert, das Essen eines Apfels kann wie das Hören von Musik oder das Erleben der Natur zur eindrücklichen Erfahrung werden. Die Konsumierenden gewinnen für die Zeit des Konsums die Fähigkeit kindlichen Staunens zurück. Die Droge macht friedlich, aber auch lethargisch.

Ein Konsum wird nicht immer nur als angenehm empfunden. Bei den negativ erlebten Wirkungen handelt es sich hauptsächlich um psychische Reaktionen. Angst und Panik können in entsprechend angstbesetzten Situationen auftreten. Wirre Gedanken, Erinnerungslücken, eingeschränktes Wahrnehmen der Umwelt und das Gefühl, sich nicht mehr mitteilen zu können, sind (vor allem bei hoher Dosierung) möglich. Auch Übelkeit, Herzrasen und Schwindel treten auf – bis hin zum Kreislaufkollaps. Entscheidend für die Qualität der Erfahrung sind Set und Setting, Begriffe, die beim Drogenkonsum für die mentale Verfassung des Konsumenten und die Qualität der Umgebung, in welcher der Konsum stattfindet, stehen.

Ein weiterer Wirkstoff der Hanfpflanze ist Cannabidiol (CBD), welches als Wundermittel gegen Stress, Schmerzen und Krebs angepriesen wird. Anders als das THC hat CBD keine berauschende Wirkung. Wie genau CBD wirkt, ist nicht bekannt. Vermutet wird, dass Cannabidiol die Wirkung anderer Medikamente verstärken kann. Ausser positiven Erfahrungsberichten gibt es noch kaum Studien, die einen Effekt belegen.

Als gesichert gilt der therapeutische Nutzen von CBD nur bei bestimmten Formen der Epilepsie. Seit 2019 ist es in Europa als Antiepileptikum (Handelsname Epidiolex) zur Behandlung von schweren, kindlichen Epilepsien zugelassen. Es wird davon ausgegangen, dass CBD die Kalziumkonzentration innerhalb der Nervenzellen verändert. Als Nebenwirkung können Veränderungen des Leberstoffwechsels auftreten, sodass die Leberwerte während der Behandlung mit dem Medikament regelmässig kontrolliert werden müssen.


Anandamid – Freundenbinger und inneres Glück


Und nun wird es gleich etwas wissenschaftlich: Vor dreissig Jahren führte die Entdeckung des Cannabinoidrezeptors (CB), der mit der in Cannabis enthaltenen psychoaktiven Substanz THC interagiert, zur Identifizierung von Anandamid. Diese Substanz ist ein Vertreter der bioaktiven Lipide, der Fettsäureamiden (FAAs). Anandamid wird im menschlichen Gehirn synthetisiert und besitzt THC-ähnliche Eigenschaften. Man kann sagen, dass es eine Art körpereigener THC-Droge ist. Anandamid wirkt entspannend, beruhigt und reguliert das Herz-Kreislauf-System, ausserdem erzeugt es Glücksgefühle. Sein Name leitet sich von dem Wort «Ananda» ab, was in Sanskrit «Friedensbringer und inneres Glück» bedeutet. Ananda war ein Cousin des Buddha, zusammen mit Moggalana und Sariputta war er einer der drei bedeutendsten Jünger des Buddha und der Grund, warum Buddha auch Frauen zur Vollordination als Bhikkhuni im eigenen Orden zuliess.

Wie funktioniert Anandamid?

Anandamid wird im Gehirn synthetisiert und durch die entsprechenden Rezeptoren steuert es die Impulse im Endocannabinoid-System (ECS) - in denselben Bereichen, die mit unserem Gedächtnis, den höheren kognitiven Prozessen, der Motivation und der motorischen Kontrolle in Verbindung gebracht werden. Wissenschaftler haben entdeckt, dass es auch das Schmerzempfinden verringern kann. Darüber hinaus ist es an der Regulierung des Appetits, des Belohnungssystems und des Vergnügens beteiligt. Einige behaupten, dass es ein gutes therapeutisches Hilfsmittel für psychoaktive Süchtige sein kann. Dafür gibt es jedoch noch keine ausreichenden Beweise.

Die wichtigsten Wirkungen vom Anandamid:

- erhöht die Regenerationsfähigkeit des Körpers,

- sorgt für Gleichgewicht des Nervensystems,

- wirkt schmerzlindernd,

- reguliert Appetit- und Sättigung, unterdrückt das Hungergefühl,

- wirkt antiemetisch (mit Serotonin vermag es das Brechreiz zu hemmen),

- stimuliert das sexuelle Verlangen,

- steuert Eisprung und die Erhaltung der Schwangerschaft,

- ist ein natürlicher Motivator: verbessert die Entscheidungsfindung und stärkt das Selbstvertrauen,

- steigert die kognitiven Funktionen: fördert die Bildung neuer neuronaler Verbindungen,

- sorgt für Entspannung und Wohlbefinden,

- besitzt Anti-Krebs-Wirkung (Brustkrebs und Melanome). Diese Wirkung ist noch nicht vollständig bewiesen.

Wie man Anandamid-Produktion im Gehirn erhöhen? Dunkle Schokolade und schwarzer Trüffel


Der einfachste Weg, den Anandamidspiegel im Gehirn zu erhöhen, ist der Verzehr von dunkler Schokolade und schwarzen Trüffel. Ausserdem waren sich die Forscher einig, dass Sport und Meditation zur natürlichen Produktion verschiedener Stoffe wie Anandamid, Serotonin, Dopamin und Endorphine beitragen.

Das ätherische Zedernöl (Cedrus atlantica) wirkt analgetisch, weil seine Bestandteile mit Rezeptoren CB-1 reagieren. Die Untersuchungen der im Sandelholzöl (Santalum album) vorhandenen α- und β-Santalol weisen darauf hin, dass Sandelholzöl die Immunantwort des Körpers unterstützt und sogar bei Bekämpfung von Alzheimer-Krankheit (aktiviert die Beseitigung von Beta-Amyloid-Ablagerungen) mithelfen kann.

Lavendelöl (Lavandula angustifolia) hemmt in vitro die Wirkung des Enzyms FAAH (Fettsäureamid-Hydrolase) und dadurch wird die Konzentration vom Anandamid im Gehirn erhöht, so wirkt Lavendelöl beruhigend, schmerzlindernd und immunmodulierend. In Pfeffer (Piper nigrum), Indischem Wassernabel (Centella asiatica), Sternanis, Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Engelwurz (Angelica archangelica), Zimt (Cinnamomum verum), Oregano (Origanum vulgare), Basilikum (Ocimum basilicum), Gewürznelken (Syzygium aromaticum), Salbei (Salvia officinalis), Koriander (Coriandrum sativum), Weihrauch (Boswellia sacra), Kümmel (Carum carvi) finden wir β-Caryophyllen, ein CB 2-Rezeptoren-wirksames Cannabinoid, das entzündungshemmend wirkt, weil es CB-2-Rezeptoren aktiviert, ohne einen Rausch (entsteht durch Aktivierung der CB-1-Rezeptoren) zu bewirken. Die psychoaktive Wirkung von Thujon aus Wermutkraut (Artemisia absinthium) wird dagegen nicht über Cannabioide Rezeptoren erzeugt, sondern moduliert den GABA-gesteuerten Chloridkanal und wirkt so berauschend auf unser Gehirn.

Und daraus können wir eine Buddha-Aromamischung für Meditation ableiten:


1 Tropfen Engelwurz (Angelica archangelica)

3 Tropfen Lavendelöl (Lavandula angustifolia)

3 Tropfen Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

2 Tropfen Weihrauch (Boswellia sacra)

3 Tropfen Zedernöl (Cedrus atlantica)


Viel Spass!

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